Sinn Yang

"Musik im Handwerkerhaus" heißt die neue Konzertreihe im historischen Gewölbekeller des ältesten erhaltenen Bürgerhaus Würzburgs (erbaut 1521). Im Mai und Juli 2022 fanden die ersten Konzerte mit Kammermusik für Klavier und Violine mit der hervorragenden Pianistin Yadviga Grom, Dozentin an der Hochschule für Musik Würzburg und Eugenia Tamburri, einer ganz wunderbaren römischen Pianistin und Dozentin am „Conservatorio Statale Jacopo Tomadini“ in Udine/Italien mit großem Erfolg statt. Ein sehr gelungener Start!

"6 Haupt-Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, fett, umami und „Meta“-Stücke“ für Violine Solo am 13.Juli 2022

Die Kompositionsklasse von Prof.Robert HP Platz hat „6 Haupt-Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, fett, umami und „Meta“-Stücke“ vertont. Prof. Platz erläutert das Projekt wie folgt:  Eine ganze Welt in den wenigen Minuten einer Komposition ausdrücken zu wollen, eint möglicherweise sehr viele Komponisten aus vielen æsthetischen Lagern.Wie es möglich ist, diesen Gesamtblick auf eine kleine „ganze Welt“ aus unterschiedlichsten Blicken zusammenzusetzen war Thema eines Seminarprojektes, das ich mit meiner Kompositionsklasse und Irvine Arditti im Frühjahr 2020 durchführte.

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Für ein Konzert bestehend aus einem Programm ausschließlich für Violine Solo „wärme“ ich die Solosonate von Béla Bartók auf. Ein großes Werk, welches ich bei Prof. Thomas Brandis in Lübeck studiert habe. Seine handschriftlichen Kommentare erinnern mich lebhaft an ihn und meine Studienzeit an der Musikhochschule Lübeck.

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Es ist mir ein Anliegen, die Bezüge zwischen Bachs Werken und heutigem kompositorischen Schaffen herauszuarbeiten und zu zeigen, dass seine Musik Verbindungen und Brücken nicht nur über mehrere Jahrhunderte hinweg stiften, sondern generell scheinbar Unverbundenes,  Getrenntes überwinden kann. Dies ermöglicht zum einen die unmittelbare Erfahrung zeitgenössischer Musik auch außerhalb ihrer üblichen Zuhörerschaft. Zum anderen bin ich auf Grund meiner anfangs geschilderten Konzerterfahrung im Bahnhof sehr neugierig, ob diese Gegenüberstellung die scheinbar unverrückbare Struktur in Bachs Musik wie unter der Lupe erscheinen lässt, und wir sie durch das Ohr im Hier und Jetzt noch einmal anders erleben.

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Die sechs Violin-Solosonaten von Johann Sebastian Bach sind in Konzerten selten am Stück zu hören, obwohl sich ihre unterschiedlichen Charaktere in einem solch engen Zusammenhang besonders gut erschließen. Im Rahmen einer musikalischen Wanderung präsentiere ich diese Werke alle nacheinander an einem Tag an verschiedenen Orten.  

Moment… das ging doch…? Anders. Da haben Sie recht:  

"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist." 

Ich möchte Victor Hugo nicht widersprechen. Aber etwas hinzufügen: Musik spricht für sich. Aber sie vermag nicht alles zu sagen. Deshalb stehe ich für die Musik auf und spreche für sie. 

Ich hatte das Glück, dass mich von Kindheit an Lehrerinnen und Lehrer begleitet haben, die nicht nur herausragende Musiker, sondern auch große Menschen waren. Sie haben mich selbstlos auf meinem Weg geführt, ermutigt und gefördert. Jede Unterrichtsstunde war für mich eine Inspiration, die mich neugierig auf das Weitere gemacht hat.