Sagen, was Musik nicht sagen kann.

12.10.2021

Moment… das ging doch…? Anders. Da haben Sie recht:  

"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist." 

Ich möchte Victor Hugo nicht widersprechen. Aber etwas hinzufügen: Musik spricht für sich. Aber sie vermag nicht alles zu sagen. Deshalb stehe ich für die Musik auf und spreche für sie. 

In moderierten Konzerten erhält das Publikum Einblicke in die Überlegungen, die hinter meiner Interpretation stehen. Konzertbesucher erfahren etwas über die Komponisten und den historischen Kontext, in dem die präsentierten Werke entstanden sind. Ich führe durch die Struktur der Werke und die Logik der Programmfolge. 

Dem sinnlichen Erleben wird die intellektuelle Auseinandersetzung an die Seite gestellt. Auf diese Weise gewinnt das Publikum ein tieferes Verständnis für die Musik. Dieser Lerneffekt ermöglicht einen noch intensiveren Hörgenuss. 

Gesprächskonzerte bilden die Schnittstelle meines künstlerischen und pädagogischen Tuns: Ich baue Beziehungen zu Konzertbesuchern auf und gehe mit ihnen in den Austausch. 

Gerade in Zeiten, in denen nicht nur das Publikum, sondern auch Politik und Wirtschaft vom Wert der Kunst immer wieder überzeugt werden müssen, um halte ich eine solche Herangehensweise für hilfreich. Sie trägt dazu bei, dass unsere so reiche Musikkultur geschätzt, gefördert und erhalten wird.